Flügelt ein kleiner, blauer Falter ...
Heimatforschung Fürstenhagen
 
Einheimische Falter des Weserberglandes
Hepialidae - Wurzelbohrer
Hepialus humuli - Großer Hopfen-Wurzelbohrer
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Wurzelbohrer sind unmodern. Sie lebende Fossilien zu nennen, wäre übertrieben, weil es weltweit immerhin 500 verschiedene Arten gibt, davon in Deutschland fünf und hier im Weserbergland vier. Sie haben sich aus Urzeiten bis heute durchgeschlagen, obwohl sie eine ganze Reihe evolutionärer Neuerungen verschlafen haben.

Anders als alle anderen Großschmetterlinge haben sie die enge Koppelung von Vorder- und Hinterflügeln noch nicht erfunden. Sie sind keine guten Flieger. Ihr Hinterleib und Genitalapparat weist anatomische Altertümlichkeiten auf. Die Mundwerkzeuge sind kümmerlich und erlauben keine Nahrungsaufnahme. Wurzelbohrer legen ihre Eier nicht gezielt auf speziellen Futterpflanzen ab, sondern verstreuen sie im Flug.

Die Raupen leben unterirdisch. Die des Hopfen-Wurzelbohrers nagt in feuchten Gebieten an den Wurzeln der Schwertlilie Iris, auch an Pestwurz (Petasites) und Sumpf-Greiskraut (Senecio paludosus).

Hier sehen wir ein Weibchen. Anders als bei anderen Schmetterlingen ist es das Weibchen, das sich im Suchflug ein Männchen sucht. Die Männchen sind weißbestäubt, als kämen sie eben aus einer Bäckerei.

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiterführend: Lepiwiki

 
Hepialus humuli - Weibchen
Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 1.6.2007

 

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