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Auszug aus: Klaus Kunze, Mut zur Freiheit, 1998, S.64 1998
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DETERMINISMUS UND TELEOLOGISCHES DENKEN

Determinismus und teleologisches Denken

Das logische Scheinhindernis, den freien Willen zu bejahen, hatte im De­termi­nismus bestanden. Die Kausalität war eine der ganz gro­­ßen gei­sti­gen Entdeckun­gen gewesen: Keine Wirkung, so belehrt uns empirische Beobach­tung, geschieht ohne Grund. Dieser Grund muß selbst wieder einen Grund haben. So können wir die Kau­sali­tät bis in alle Ewigkeit zurückver­fol­gen. Die Logik läßt näm­lich - an­ders als die Scholastik glaubte und Gott zu beweisen suchte - kei­ne prima causa zu. Während der Blick zu­rück für al­les einen Grund sucht, scheint in umgekehrter Blickrichtung alles von ei­nem Grunde vor­herbestimmt zu sein - auch der menschli­che Wille! "Gibt es" nämlich, erkannte schon Augusti­nus, "eine feste Ordnung der Ur­sa­chen, wo­durch alles und jedes bewirkt wird, dann geschieht auch alles und je­­des schicksalhaft. Ist das aber der Fall, so ist nichts in unserer Macht, und es gibt keine Willensfreiheit." [1] Die­ser de­ter­mi­ni­sti­­schen Täu­­­schung war auch Scho­pen­hauer erlegen und hatte die Wil­lens­freiheit ver­neint: Unter Voraus­setzung der Wil­lensfreiheit sei jede mensch­­­­liche Handlung ein Wun­der: eine Wirkung ohne Ursa­che nämlich. Niemand könne al­les Beliebige wollen. Wollen könne er im­mer nur das­jenige, was gerade als stärkste Regung auf ihn einwir­ke. Er sei gleichermaßen kau­sal determiniert durch äußere Reize und cha­­rak­terlich festgelegte innere Antriebe: "Ich ver­mag nicht, es zu wol­len, weil die entgegenstehenden Motive viel zu viel Ge­walt über mich haben, als daß ich es könnte." [2]

Diese Meinung setzt schon voraus, daß alle Ereignisse Wirkun­gen sind uns nichts sonst: In der empirischen Realität folge "aus dem für Vorstellun­gen a priori sichern Gesetz der Kausalität": Keine Wirkung ohne Ursache. [3] Wer aber voraus­setzt, daß alle Ereignisse Wirkungen sind, und daraus schließt, es gebe keine Frei­heit, weil alles determi­niert sei, schließt im Zir­kel. Er "beweist", was in seiner Vor­ausset­zung schon enthalten war: Es liegt be­reits im Wesen der Wir­kung begründet, daß sie durch eine Ursache er­zeugt wurde, so daß ihrem Ein­treten keine Freiheit zugrunde gelegen haben kann. Ein Er­eignis kann auch meh­rere Ur­sachen haben kann: notwendige und hinrei­chende. Der menschliche Wil­lensentschluß beruht zwar kausal notwendig auf gewis­sen Voraussetzungen - etwa daß ich körperlich existie­ren muß -, die seinen Inhalt aber nicht hin­reichend determinie­ren. Schopen­hauer wollte sich nicht vorstel­len, daß es Ereignisse ohne Ursachen gibt: Ex nihilo nihil fit. Wahr daran ist, daß es keine Wir­kung ohne Ur­sache gibt. Es gibt aber auch freies Spiel der Kräfte mit un­vorhersehba­ren Fol­gen: Ereig­nis­se nämlich, die zwar be­stimmte notwendige Bedingungen ihres Ein­tre­tens zu Ursa­chen ha­ben, deren Eintritt durch diese notwendigen Bedin­gun­gen aber nicht hinrei­chend determiniert ist. Sie treten trotz der eingetre­tenen not­wendigen Bedin­gung vielleicht ein, vielleicht auch nicht, vielleicht tre­ten sie auch in einer an­de­ren Art und Weise ein, deren genaue Umstände nicht de­termi­niert sind: Zu­fall mag man das nennen oder auch Chaos. Wenn das Ereignis aber aus den eigenen Gesetz­mäßigkeiten eines höheren Systems hervorgegangen ist, des geistigen nämlich, nennen wir es dessen Freiheit.

Innerhalb der menschlichen Gesamt­per­sönlichkeit steht der Ver­stand für das Ord­nende, Deter­minierte: Die Ver­nunft unterliegt näm­lich den determi­nierenden Denkge­setzen. Bei ihrer An­wen­dung muß das Ergebnis einer Ver­standesoperati­on von vorn­herein fest­stehen. Wäre der Mensch reiner Ver­stand und nichts sonst, könnte er nicht frei sein. Das hatte schon Duns gegen Tho­mas vorgebracht: Wäre der Wille "der Ver­nunft untergeordnet, so wäre Frei­heit unmöglich. Denn jede Ver­nunfts­­einsicht ist von ihrem Grunde wie von einer Ursache determiniert." [4] Nur der Wille ist das Freie im Menschen. Darum be­tont seit der An­ti­ke jeder Philosoph, der sich von einer Theolo­gie oder Ideologie be­freien wollte, den Wil­len und hielt ihn für das Wesen des Men­schen. Für alle jene hingegen, deren Argumente jemanden in ein welt­an­schau­­liches Sy­stem einbinden sollten, war immer klar: das Wesen des Men­schen ist der Verstand. - Wir aber dürfen so frei sein, beides zu benutzen.

Unser freier Wille ist der Kern des Dezisionismus, und der Nach­weis die­ser Freiheit ist seine Lebensfrage. Nicolai Hartmann hat die­sen Nachweis mit seiner Schichtenleh­re und der Analyse des Fi­nal­ne­xus erbracht. Hart­mann geht von ver­schiedenen Seinskategorien aus: dem Anor­ganischen, dem Or­ganischen, dem Seeli­schen und dem gei­stigen Sein. Jeder Seinsstufe kommen spezifische Eigen­gesetz­lich­kei­ten zu. Das kategoriale Gesetz der Wiederkehr besagt: Den Eigen­ge­setzlich­keiten der jeweils niedrigeren Seinsstufe sind die höheren un­terworfen, nie aber umgekehrt. [5] Die "höhere Idee," hatte schon Scho­penhauer vorweggenom­men, "überwältigt" die vorher dagewe­senen, "jedoch so, daß sie das Wesen der­selben auf eine untergeord­nete Weise be­stehen läßt, indem sie ein Analogon davon in sich auf­nimmt." [6] Das geistige Leben unterliegt allen Ge­setz­mäßigkei­ten des Anor­gani­schen und des Organi­schen - ohne Chemie hätten wir schließlich keinen Körper, und ohne dessen Lebendigkeit könnten wir mit unserem Gehirn nicht denken - aber mit chemi­schen und biologi­schen Denkka­tegorien allein läßt sich geistiges Leben nicht erklären. Es gehorcht eigenen Gesetzen.

Hartmanns Kausalanalyse besagt nun, daß wir nur insoweit kausal de­termi­niert sind, als wir den Naturgesetzen des Anorganischen und des Or­ganischen unterlie­gen. Kein Mensch kann sich der Kausalität ent­ziehen, die ihn stofflich geboren wer­den und biologisch leben läßt, mit allen notwendi­gen und unab­änder­lichen Kon­se­quenzen. Nicht so unser geisti­ges Sein! Es ist nicht über­trieben zu sagen, daß das geisti­ge Le­ben des Men­schen eine neue Art von Le­ben sei. [7] Seine Wesensmerkma­le sind die Selbstreflexion unseres Denkens, das sich letzte Ziele setzen kann und uns final handeln läßt. Der freie Wille und seine Kraft sind von den Gesetzlich­keiten der nied­ri­geren Seins­kategori­en kausal ab­­hän­gig, im übrigen aber akausal, weil sie eine Seinska­tegorie hö­he­rer Art ver­­körpern. Unser zielgerichtetes Handeln vermag Kausalfol­gen nie­derer Seinskategorie in Gang zu setzen und das blinde Ge­setz der blo­ßen Kausali­tät auszunutzen. Unsere Wil­lens­entschlie­ßung selbst ist der erste und einzige aufweis­bare finale Akt in der realen Welt. Es ist un­­statthaft, auf ihn die Kausalgesetze der niederen Seins­ord­­nungen wie die des Anorganischen oder der Biologie an­­zuwenden. "Ein ein­facher Kau­sal­deter­minismus ist voll­kom­men neu­tral gegen das Einsetzen hö­herer Determi­nation" [8] : näm­lich durch den mensch­li­chen Willensakt.

Es ist prinzipiell nicht kau­sal vorhersehbar, welchen konkreten In­halt ein menschli­cher Wille haben wird - auch wenn Herrn Scho­pen­hauer "der Ver­stand stille steht" bei der Vorstellung, hier das "absolut Zufällige" am Werke zu sehen. Diese höhere De­termination ist die vorausschauende, ziel- und zweckgerichtete Be­nutzung des bloß Kausalen durch ein Bewußtsein. Nur ein Bewußtsein kann sich ein vorher nicht exi­sten­tes Geschehen vorstellen und sich zum Ziel set­zen. Es kann eine Ursachenkette ersinnen, deren Sinn es sein soll, das gesetzte Ziel in der Wirk­lichkeit zu realisieren. Hartmann formulierte die evidente Einsicht: Nur ein Bewußt­sein hat die erstaunliche Frei­heit, das noch Unwirkliche beliebig weit voraus denken zu kön­nen. Final auf ein ge­setztes Ziel hin zu handeln erfordert immer drei Akte: Das Be­wußtsein setzt den Zweck, indem es den Zeitfluß über­springt und das Künf­tige vor­aus­nimmt. Es wählt dann die notwendigen Mit­tel aus, dieses Ziel zu errei­chen, in­dem es die Kausalfolge rückwärts von der Wir­kung zu ihren möglichen Ur­sachen denkt. Schließlich wendet es diese Mittel an: Es erzeugt real eine kau­sale Ursachen­folge, wobei der Sinn der an­gewandten Mittel ist, das vorge­stellte Ziel zu errei­chen. [9]

Finales Handeln bedient sich also immer bewußt der Kausali­tät, die an­sonsten blind ist. Bis zum Auftreten des Menschen hat es auf dieser Erde bloß kausales Handeln ge­geben, aber kein finales. Die Saurier starben schließlich nicht aus, um den Säugetieren Platz und den Men­schen möglich zu machen. In den Dingen selbst, in aller uns umge­benden anorganischen und orga­ni­schen Natur, könnte ein verbor­gener Sinn nur stec­ken, wenn man ihn einem personalen Gott zuschreibt, der ihn fi­nal gestiftet und die blind ablaufende Kausalreihe durch einen Schöp­fungsakt reali­siert hat. Das ist die de­zisionisti­sche Gottes­vorstellung Ockhams : Es gibt kei­nen Sinn ohne Sinnstif­ter. Es kann keine normative Seinsordnung ge­ben ohne eine Ord­ner­person. Wer al­lem Dasein einen verborgenen normativen Sinn zuschreibt, benö­tigt dazu ei­nen sinnstiftenden Gott. An ihn kann man glau­ben oder nicht: Das ist zwar reine Spekulation, aber lo­gisch un­angreifbar. Der De­­zi­sio­nismus ist mit dem Chri­stenglauben vereinbar. Gäbe es allerdings solch einen Gott, der alle nor­mativen Entscheidungen bereits de­zi­sio­nistisch ge­troffen hat, dann hätten wir Me­nschen diese normative Freiheit nicht mehr: Es wäre schon alles für uns entschie­den.

Unmöglich ist aber die Annahme, Kosmos und Mensch trügen eine wert­hafte, sinnvolle oder vernünftige Bestimmung in sich und seien darum einer norma­tiven Ordnung unterworfen. Sinn kann es nie "an sich", sondern nur "für jemanden" ge­ben. [10] Diese Analyse des Final­ne­xus durch Hartmann ver­deutlicht sofort den ent­schei­denden Un­ter­schied der Denkstruktur bei Nor­mativisten und Dezisioni­sten: Dieser ist sich seiner Zweckset­zungsmacht be­wußt: Willentlich setzt er sich ex nihi­lo ein Ziel. Er bewertet, stiftet einen Sinn und nimmt alle drei Akte des Finalnexus bewußt vor. Der Mensch al­lein kann fi­nal de­ter­mi­nieren: Er mißt dem Sein seinen Sinn zu. Diesen ge­dankli­chen Akt der Sinnbestim­mung, der Determi­nation, nennen wir Dezi­si­on, wenn er sich auf eine normative Ordnung richtet. Dezision ist Sinn­stif­tung: Sie allein er­zeugt die Normen. Die menschliche Ent­scheidung allein nor­miert. Die Werte und ihr Sittengesetz stellen keine reale Macht dar: Sie be­stim­men uns nicht vorher wie Na­tur­ge­set­ze. [11] Wir finden im bloß Kausa­len keine gei­sti­gen Normen vor, keine fina­len Ziele. Die­se müssen wir uns selbst schaffen.

Wer mo­ralische Werte da­gegen für reale Mächte außerhalb un­se­res Selbst hält und ih­nen die Kraft bei­mißt, un­ser Leben zweck­ge­rich­tet zu be­stimmen und uns ei­nen Sinn vorzuge­ben, muß zwangs­läufig dem Menschen jede Frei­heit und Ver­ant­wortlichkeit ab­spre­chen. "»Die wider­spruchs­los hin­ge­nom­­me­ne Vor­stel­lung von ei­ner von vorn­­­­herein durch­ge­hend final de­ter­­mi­nier­ten Welt schließt ja zwin­gend jegliche Freiheit des Men­schen aus« und be­schränkt ihn auf das Ver­­halten ei­nes Schie­nen­­­fahr­zeu­­ges, das sein Ziel zwangs­läu­fig erreicht. Diese Vorstellung be­deu­tet die ab­so­lute Vernei­nung des Men­­schen als eines ver­ant­wort­li­chen We­sens." [12] Ge­gen die Vor­stel­lung des Menschen, der einem Schie­nenfahrzeuge ähn­lich aus ein­pro­gram­­mier­ten Gleisen nicht her­aus kann, hat sich auch Eibl-Ei­besfeldt im­mer wieder ausge­sprochen. Er betont die Ent­la­stungs­funktion des An­­geborenen, die uns den Kopf für unser gei­sti­ges Le­ben freihält, und resümiert: "Erst über die Ent­la­stungsfunktion er­öff­nen sich uns Frei­­hei­ten." [13] Es ist die Frei­heit, uns selbst zu er­kennen, zu definieren und uns damit selbst zum Maß­stab unserer Wert­entschei­dun­gen zu ma­chen.

Es wäre schrecklich zu denken, als Menschen in dieser Welt die Fä­hig­keit der Sinnstiftung zu besitzen und alles Dasein schon sinner­füllt vorzufin­den. Der Nor­men­diener hingegen sieht sich niemals in der Ent­schei­dungs­lage, ei­nen normati­ven Sinn erst setzen zu müs­sen: Der ist schon da! Wie im Mär­chen vom Hasen und vom Igel ist für das te­leo­­lo­gische Denken des Nor­mativisten überall schon ein letz­ter Sinn da: ein ôÝëïò, ein höch­ster Wert, ei­ne nicht mehr hin­ter­frag­ba­­re Norm, eine Seinsord­nung oder irgend­ein anderes trans­zen­den­tes Et­was. Von Hartmanns Drei­schritt verzichtet er auf den ent­schei­den­den ersten Akt: der Dezi­sion. Mit seinem "Verzicht auf ei­ge­ne, auto­no­­­me Sinn­gebung vernich­tet der Mensch sich selbst mo­ralisch und gibt sich preis." [14] Dieser Verzicht ist Wesens­merkmal jedes Nor­ma­ti­vi­s­mus. Er ver­steht die Welt te­leo­logisch von ei­ner nor­­ma­ti­ven Idee her. Da­durch ge­langt er zu einer finalen Vorherbestimmung. Sein Determi­nismus stuft den Mens­chen zu ei­nem dienenden Räd­chen im Ge­trie­be eines final schon fest­gelegten Welt­laufes herab.

Eine Variante teleologischen Denkens ist die Vor­stel­lung ei­ner Hetero­go­nie der Zwecke. Sie liegt dem katholischen Glauben zu­grun­de, dem mar­xistischen und dem liberalen: Katholischer Meinung nach bedient sich Gott in seiner Weis­heit des Bösen nur, weil er es im Rahmen der Harmonie seiner Schöpfung als Kontrapunkt braucht. Weil Gott nur Vollkommenes schaffen konn­te, dient selbst böses Handeln wider Wil­len nicht dem Chaos, son­dern in wunderbarer Weise der Ordnung. Kleine Bösewichter kön­nen den Glanz der Schöp­­fung daher nur erhö­hen, nicht aber trü­ben. Der Marxis­mus ver­tritt eine säkularisierte Variante dieses Glau­bens: Jede ge­schicht­liche Hand­lung, selbst das schlimmste Aus­beu­ter­tum, treibt die innere Lo­gik des objektiven Ge­schichts­prozesses vor­an. Weil dieser der klas­sen­losen Gesellschaft zu­strebt, leg­ten die ka­pi­ta­listischen Frei­beu­ter wi­der Willen den historischen Grund für die so­zialistische Re­vo­lu­tion.

Auch der Liberalismus kommt nicht oh­ne die Denkfigur der He­te­ro­­gonie der Zwecke aus: Selbst wenn ein Dis­ku­tant noch so sehr irrt, führt doch die Quer­summe der in die De­batte ge­worfenen Meinungen aller zur richtigen Er­kenntnis. Die Dis­kus­sion stellt sich der Liberale nicht als ergebnisoffenen, blinden oder gar chaoti­schen Kausalprozeß vor. Vielmehr ist die Wahrheit schon im Diskurs selbst teleo­logisch an­gelegt. Wie von unsichtbarer Hand gelenkt, kommt sie bei Ausbalancie­rung aller Mei­nun­gen ans Licht. Auch das Gemein­wohl ergibt sich libe­raler Idee nach ganz von selbst daraus, daß jeder einzelne seinem Eigen­nut­zen freien Lauf läßt: Selbst wenn sich alle bewußt eigensüchtig verhalten, gedeihen die egoistischen Hand­lungen, wie von un­sichtbarer Hand gelenkt, in ihrer Quersumme zum Besten des Gan­zen. Weil der Li­be­ra­lis­mus näm­lich dem öko­nomischen Be­dürf­nis der­jeni­gen Men­schen ent­­sprun­gen war, die ihr Interesse mit der Abwesenheit staat­­licher und geisti­ger An-ord­nung ver­ban­den, muß er sich zu der absur­den Behaup­tung ver­stei­gen: Die normative Ordnung eines Gemeinwohls ge­he aus dem bloß kausalen Fort­wirken aller Kräfte von allein und selbst dann hervor, wenn diese Kräfte ihr Ge­genteil bezwecken.

Folgendes Kapitel: Das Wagnis der Willensfreiheit



[1] Aurelius Augustinus (354-430), De civitate Dei, V, 9.

[2] Schopenhauer, Über die Freiheit..., Werke Bd.7 S.77 ff., 86 ff.

[3] Schopenhauer, Die Welt als Wille, Werke Bd.2, § 19, S.146.

[4] Duns, Opus Oxoniense, IV d. 49, qu.4, qu.ex lat. n.17, zit. nach Welzel, Naturrecht, S.71.

[5] Hartmann, Teleologisches Denken, S.105.

[6] Schopenhauer, Die Welt als Wille, Werke Bd.2, § 27, S.192.

[7] Lorenz, Die Rückseite des Spiegels, S.229.

[8] Hartmann, Teleologisches Denken, S.123.

[9] Hartmann, Teleologisches Denken, S.66, 69.

[10] Hartmann, Teleologisches Denken, S.111.

[11] Hartmann, Metaphysik, S.25; Teleologisches Denken S.114 f.

[12] Lorenz, Der Abbau des Menschlichen, S.22, Zitat in »..« nach Hart­mann.

[13] Eibl-Eibesfeldt, Der Mensch, das riskierte Wesen, S.131.

[14] Hartmann, Teleologisches Denken, S.132.