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Er zählt zu den volkstümlichsten und sympathischsten Schmetterlingen. Jedermann kennt ihn von seiner Vorgarten-Buddleja. Noch höher schätzt ihn, wer erfährt: Seine Raupen fressen Brennesseln. Ein wahrer Nützling!
Nicht uneigennützig natürlich. Schließlich lebt man davon. Die kluge Faltermama legt ihr Eier nur auf die leckersten, frischen jungen Brennesseln. Am besten gleich ein ganzes Gelege zusammen. So können sich die frisch geschlüpften Räupchen gemeinsam einspinnen, was gegen manche Räupchenfresser hilft.
Fuchsräupchen sind beliebt bei allerlei hungrigen Zeitgenossen. Aus Menschensicht am unappetitlichsten: Bei Schlupfwespen. Die legen ihre Eier mitten in die junge Raupe hinein. In ihr schlüpft die Wespenmade, frißt sich in der Raupe dick - immer vorsichtig an den wichtigen Organen vorbei - bis sie selbst ausgewachsen ist und den Raupenleib von innen durchbohrt, herauskriecht und sich verpuppt. Die Raupe bleibt als schlaffes, totes Säckchen zurück.
Bei so viel Gefahren tut Mama Fuchs gut daran, so viele Eier
zu legen. Würden sie alle Falter, der Himmel würde
sich bald von ihnen verdunkeln bei mehreren Generationen im
Jahr. So aber bleiben Falter und ihre Liebhaber stets in zahlenmäßigem
Gleichgewicht.
Fast ausgewachsene Raupen schon Anfang Mai! Ein langer Faltersommer
steht uns bevor.
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Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 18.6.2011 |
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Foto: K. Kunze, Fürstenhagen 20.5.2007
Diese Beschreibung und viele andere finden Sie auch in dem Buch Falterträume.
Weiterführend:
Lepiwiki
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Foto: K.Kunze, Fürstenhagen (Bramwald) 20.5.2007
Aus der Raupe oben wird kein Falter werden. Eine Baumwanze (Zicrona caerulea, Pentatomidae) hat sie erbeutet. Der spitze Saugrüssel hat sich in den Raupenpopo gebohrt. Langsam wird die Wanze unsere Raupe aussaugen. Sie wehrt sich, windet sich, versucht zu entkommen. Alles ist umsonst: Die fliehende Raupe zieht die Wanze samt Saugrüssel hinter sich her.
Vielleicht hat die Raupe links mehr Glück. Sie ist sattgefressen
und hat sich mit ihren Spinndrüsen an der Unterseite eines
Brennesselblattes ein Pölsterchen gewebt, genau auf der
Blattrippe, wo das Blatt stabil ist. Hier hat sie sich mit den
Nachschiebern, das sind die hintersten Raupen-"Beine",
eingehakt und wird sich bald verpuppen.
In ihr ist die Puppenhülle schon angelegt. Sie hängt
schon eine ganze Zeit. Wir sehen das daran, daß sich die
Chitinkapsel des Kopfes schon vom Körper abgesetzt hat.
Er sieht ein wenig wie abgeschnürt aus gegenüber dem
Raupenkörper, als hätte die Raupe einen schlanken
Hals.
Indem die Raupe ihre Raupenhaut abstreift, verpuppt sie sich. Als goldfarbene Puppe hängt sie kopfüber an einem Brennesselstiel am Wegrand. Würde dieser jetzt gemäht, wäre es am den in ihr schlafenden Falter geschene.
In ein paar Wochen wird er schlüpfen und mit ihm die nächste, die Sommergeneration Kleiner Füchse mit zahllosen Faltern.
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